Stalking

Stalking: Der unerbittliche Schatten

Wie ständige Verfolgung das Leben seiner Opfer zermürbt

Stalking ist ein Phänomen, das in den Tiefen der menschlichen Psyche wurzelt und auf vielfältige Weise das Leben seiner Opfer untergräbt.

Jenseits der grellen Schlagzeilen und juristischen Debatten verbirgt sich eine Welt des subtilen Terrors, der das emotionale und körperliche Wohlbefinden nachhaltig erschüttern kann. Stalking ist mehr als nur unerwünschte Aufmerksamkeit – es ist ein schleichendes Gift, das Ängste nährt, Schlaf raubt und das tägliche Leben in einen ständigen Zustand der Alarmbereitschaft versetzt.

In diesem Blog-Beitrag möchten wir tief in die psychologischen Mechanismen und die psychosomatischen Auswirkungen des Stalkings eintauchen. Wir beleuchten, wie dauerhafte Verfolgung das Nervensystem belastet, welche Symptome dabei auftreten können und welche langfristigen Folgen zu befürchten sind. Unser Ziel ist es, Betroffenen und Interessierten fundiertes Wissen zu vermitteln, um die schwerwiegenden gesundheitlichen Konsequenzen besser zu verstehen und adäquate Hilfsstrategien zu entwickeln.

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Eva Esser: Zwischen Eventplanung und Stalker-Albtraum

Ihre Handynummer ist auf ihrer Homepage öffentlich zugänglich. „Das muss so sein“, erklärt die 45-Jährige aus dem Rheinland. Eva Esser moderiert After-Job-Partys und organisiert verschiedene Events. Daher muss sie immer erreichbar sein.

Seit mehr als 6 Jahren wird die Hangelarerin von einem Stalker terrorisiert, den sie als einen nahe wohnenden Mann identifiziert hat. Eva Esser hat Droh-Faxe, Droh-Mails und eine Telekom-Auswertung gesammelt, die 2400 Anrufe innerhalb eines Monats von derselben Nummer zeigt. Ursprünglich wollte der Stalker Eva Essers´ Tochter für sich gewinnen, konzentrierte sich aber schließlich auf sie. Die 45- Jährige hat alles dokumentiert, Geheimnummern für ihre Familie besorgt, Anzeige erstattet und das belastende Material der Staatsanwaltschaft übergeben.

Obwohl Stalking bereits strafbar ist, wird das Gesetz oft erst wirksam, wenn das Opfer den Wohnort wechselt. Opferverbände kritisieren diese Gesetzeslücke. Schon seit Langem soll das Stalking-Gesetz verschärft werden. „Ich brauche die Hoffnung, dass der Kerl bestraft wird“, sagt Eva Esser. Mit nur drei nächtlichen Anrufen hatte sie in den letzten Monaten etwas Ruhe.

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Mögliche gesundheitliche Folgen von Stalking

Stalking kann für viele Betroffene eine traumatische Erfahrung sein und das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen. Mehrere Studien zeigen eine hohe Häufigkeit von Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen bei Stalking-Opfern, ohne genaue Zusammenhänge mit Art und Dauer des Stalkings zu benennen.

Julia Huse, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie berichtet: „Von Stalking sind mehr Frauen als Männer betroffen. Die Auswirkungen von Stalking sind vielfältig und für die Opfer meist sehr belastend. Es kann zu körperlichen und psychischen Beschwerden und auch zu sozialen Nachteilen kommen. Dabei sind die Symptome sehr individuell, es können unter anderem Schlafstörungen, Albträume, Appetitstörungen, Ängste und Panikattacken, Reizbarkeit bis hin zu Suizidgedanken auftreten. Viele Betroffene leiden unter chronischen Kopfschmerzen, Magen-Darm- Symptomen und sind aufgrund eines geschwächten Immunsystems infektanfällig. Nicht selten sind auch die sozialen Folgen verheerend, wenn sich Stalkingopfer nach außen isolieren, ihre Partnerschaft nicht mehr fortführen können oder ihre Arbeit verlieren.“

Oft eskaliert Stalking zu sexueller und körperlicher Gewalt; selten kann es sogar zu Tötungsdelikten führen. Die wirtschaftlichen Folgen sind erheblich, da sie Produktivitätsverlust durch Krankschreibungen, Behandlungskosten im Gesundheitssystem und Kosten im Justizsystem umfassen. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Studien Zusammenhänge, aber keine Kausalitäten zeigen, während die Folgekostenberechnungen von einem kausalen Zusammenhang ausgehen.

Stalking-Opfer: Gefangen zwischen Furcht und Flucht

  1. Ständiges Überwachungsgefühl: Betroffene haben das Gefühl, dass sie ständig beobachtet oder verfolgt werden, auch ohne klare Beweise dafür.
  2. Verändertes Verhalten: Opfer passen ihr Verhalten an, um potenzielle Kontakte mit dem Stalker zu vermeiden, was zu Einschränkungen im Alltag führen kann.
  3. Psychologische Belastung: Stalking kann zu Angstzuständen, Schlaflosigkeit, und starken emotionalen Reaktionen führen.
  4. Hyperwachsamkeit: Opfer sind ständig auf der Hut, auf der Suche nach Hinweisen oder Anzeichen für die Anwesenheit des Stalkers.
  5. Soziale Isolation: Aus Angst vor dem Stalker ziehen sich Opfer oft aus sozialen Aktivitäten zurück, um potenzielle Risiken zu minimieren.

Diese Symptome können stark variieren und hängen von der Intensität und Dauer des Stalkings sowie von individuellen Unterschieden ab.

Stalking: Wenn enttäuschte Liebe zur Bedrohung wird

Enttäuschte Liebe und als ungerecht empfundene Zurückweisungen sind die häufigsten Motive hinter Stalking. Manchmal gab es tatsächlich eine vorherige Beziehung, manchmal existierte sie nur in der Vorstellung des Stalkers. Manche Menschen stalken ihren Anwalt oder Arzt, weil sie sich falsch vertreten oder behandelt fühlen. Eine weitere Form des Stalkings zielt auf Prominente ab. Schauspielerinnen wie Franka Potente und Veronica Ferres wurden bereits von aufdringlichen Fans belästigt. „Stalker haben ein sehr geringes Selbstwertgefühl und sind leicht kränkbar. Sie können ihre Impulse nicht kontrollieren und werden oft von Rachegedanken angetrieben“, erklärt Wolf Ortiz-Müller von der Berliner Beratungsstelle.

Fünf Ursachen für Fixierung und Stalking

  1. Psychische Störungen: Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Borderline-Persönlichkeitsstörung oder paranoider Schizophrenie können fixiertes Verhalten zeigen, das zu Stalking neigen kann.
  2. Fehlende soziale Kompetenzen: Ein Mangel an angemessenen sozialen Fähigkeiten oder Einsamkeit kann dazu führen, dass jemand Stalkingverhalten entwickelt, um Nähe zu erzwingen oder Aufmerksamkeit zu erhalten.
  3. Liebesobsession: Starke emotionale Bindungen oder unerwiderte Liebe können jemanden dazu veranlassen, jemand anderen zu verfolgen, um eine Verbindung aufrechtzuerhalten oder zu erzwingen.
  4. Kontrollbedürfnis: Ein übersteigertes Bedürfnis nach Kontrolle über andere Personen kann zu Stalking führen, da der Täter versucht, das Leben und die Bewegungen des Opfers zu überwachen.
  5. Rache und Vergeltung: Menschen können aus dem Wunsch heraus stalken, sich an einem vermeintlichen Übeltäter zu rächen oder ihn für vergangenes Unrecht zu bestrafen.

Den Stalking-Albtraum entkomnmen: Strategien zur Befreiung

Wenn man sich in einer belastenden Stalking-Situation befindet, ist es entscheidend, strategisch und entschlossen vorzugehen. Zunächst einmal ist es wichtig, alle Beweise zu sammeln und zu dokumentieren: Nachrichten, Anrufprotokolle, E-Mails – alles, was die Belästigung belegt. Diese Beweise können später bei rechtlichen Schritten von entscheidender Bedeutung sein.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Vermeidung jeglichen Kontakts mit der Person, die stalkt. Das bedeutet, Telefonnummern zu blockieren, Social Media Profile einzuschränken und den Wohnort nur vertrauten Personen mitzuteilen. Dadurch wird es schwieriger für den Stalker, Zugang zu Ihnen zu bekommen.

Rechtliche Schritte sollten ebenfalls ernsthaft in Betracht gezogen werden. Konsultieren Sie einen Rechtsanwalt, um herauszufinden, welche rechtlichen Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen. Eine einstweilige Verfügung oder eine Anzeige wegen Belästigung könnten erforderlich sein, um sich effektiv zu schützen.

Neben rechtlichen Schritten ist es auch wichtig, emotionale Unterstützung zu suchen. Sprechen Sie mit Freunden, Familie oder einer unterstützenden Gemeinschaft über Ihre Situation. Sie sind nicht allein, und es gibt Menschen, die Ihnen helfen können, diese schwierige Zeit zu bewältigen.

Zu guter Letzt sollten Sie auch an Ihre physische und psychische Gesundheit denken. Überlegen Sie, ob Selbstverteidigungstraining oder psychologische Unterstützung Ihnen helfen könnten, sich sicherer und besser geschützt zu fühlen.

Diese Strategien können je nach Situation variieren, aber es ist wichtig, entschlossen vorzugehen und sich selbst zu schützen. Stalking ist eine ernste Angelegenheit, und es ist wichtig, angemessene Schritte zu unternehmen, um sich aus dieser belastenden Situation zu befreien.

Der Weiße Ring: Gemeinsam können wir es stoppen

Der WEISSE RING steht über 700 Stalking-Opfern jährlich zur Seite und leistet Hilfe, so wie bei Eva Esser. Ein ehrenamtlicher Helfer machte ihr Mut und stellte der völlig eingeschüchterten Frau einen kostenlosen Hilfecheck für eine psychotraumatologische Erstberatung aus.

Außerdem kümmerte er sich um eine juristische Beratung. Mit Erfolg. Eva Esser wird von ihrem Stalker nicht mehr belästigt und führt wieder ein normales Leben.

NO STALK App

Der WEISSEN RING hat die NO STALK App entwickelt, die Sie bei der Dokumentation von Stalking-Taten unterstützt. Mit der App können Sie die Handlungen des Täters mit dem Smartphone beweiskräftig sichern und dokumentieren beispielsweise in Form von Fotos, Videos, WhatsApp oder Sprachnachrichten. Die so gesammelten Beweismittel werden wie in einem Tagebuch gesammelt – auf einem geschützten Server in Deutschland. Die lückenlose Dokumentation der Stalking- Vorfälle ist Voraussetzung für die Einleitung rechtlicher Schritte. Mehr dazu finden Sie auf der Webseite www.nostalk.de.

Stalking-Beratung: Geschützter Raum für Ihr Wohlbefinden

In der BetaGenese Klinik finden Sie einen sicheren Raum, um sich mit dem Thema Stalking auseinanderzusetzen und neue Wege zu mehr Lebensqualität zu finden. Unsere Experten begleiten Sie professionell auf Ihrem Weg zu innerer Stärke und persönlichem Wachstum. Vereinbaren Sie gleich einen Termin für ein persönliches Gespräch – wir sind gerne für Sie da.

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Ihre Vorteile in der BetaGenese Klinik: Privatklinik für interdisziplinäre Psychosomatik und Psychiatrie

➤ Medizinische Rundum-Versorgung unter einem Dach
➤ Exzellent ausgebildeten Fachärzten, Psychologen und Therapeuten
➤ Breites Spektrum psychosomatischer Beschwerden
➤ Moderne diagnostische Verfahren direkt vor Ort
➤ Ganzheitliche psychosomatische Behandlung in Kooperation mit der Beta Klinik
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