Einsamkeit kann richtig krank machen

Auf den ersten Blick war es noch nie so einfach wie heute, Menschen kennenzulernen und Kontakte aufrecht zu erhalten. Soziale Medien wie Facebook und Instagram, Messengerdienste wie WhatsApp oder Threma und auch zahlreiche Dating-Plattformen machen eine globale und unkomplizierte Kommunikation möglich.

Und dennoch greift die Einsamkeit in der Bevölkerung um sich. Großbritannien jedenfalls hat Anfang des Jahres die erste Ministerin für Einsamkeit ernannt. Dazu Premierministerin Theresa May: „Einsamkeit ist die traurige Realität des modernen Lebens.“

Offensichtlich auch in Deutschland. Eine repräsentative Umfrage mit mehr als 1000 Befragten aus dem vergangenen Jahr ergab, dass junge Erwachsene die Bevölkerungsgruppe sind, die am stärksten darunter leidet. Immerhin 17 Prozent der 18- bis 29-Jährigen gaben an, sich ständig oder häufig einsam zu fühlen. Nur jeder Zehnte kannte das Gefühl gar nicht.

Zwar ist Einsamkeit selbst keine Erkrankung, aber sie kann zu ernsthaften Erkrankungen führen. „In unterschiedlichen Studien wurde in den vergangenen Jahren nachgewiesen, dass Einsamkeit Ursache für Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Depressionen oder Schlafstörungen sein kann“, erklärt Carsten Albrecht, Chefarzt der BetaGenese Klinik in Bonn, einer Privatklinik für interdisziplinäre Psychosomatik und Psychiatrie.

Sie rät Menschen, die dauerhaft unter Einsamkeit leiden, mit Hilfe eines Therapeuten die Ursachen für diesen Gefühlszustand zu identifizieren und gemeinsam Strategien zu erarbeiten, um sich aus der Isolation zu befreien und wieder soziale Kontakte aufzubauen.

Ein interessantes Interview mit Rebecca Nowland, einer promovierten Dozentin und wissenschaftlichen Mitarbeiterin für Psychologie an der Universität Manchester, über die Ursachen und Gefahren von Einsamkeit können Sie hier lesen.


Weitere Lese-Tipps:

  • Mehr über die Gefahren der Einsamkeit können Sie in einem Beitrag auf faz.net lesen.
  • Die Ergebnisse einer Einsamkeitsstudie aus dem Jahr 2017 finden Sie auf splendid-research.de