Medizin ist und bleibt Teamwork. Und wer im Team viel erreichen will, muss sich mit Kollegen austauschen und lebenslang dazu lernen. Das Institut für psychosomatische Grundversorgung und psychosoziale Onkologie in Bonn (IPOBONN) bietet jährlich eine Fortbildungsreihe für Ärzte und Therapeuten an, die mit krebskranken Patienten und ihren Angehörigen arbeiten. Die Inhalte der Fortbildung orientieren sich an den Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Um die ambulante psychoonkologische Versorgung aktiv zu verbessern, lernen die Teilnehmer in den Seminareinheiten unterschiedliche praktische psychoonkologische Interventionsstrategien kennen und anwenden.
Unter der Leitung der Psychosomatikerin Dr. med. Dagmar Grentrup startet im Mai 2017 das diesjährige Psychoonkologische Seminar. Es besteht aus 100 Fortbildungseinheiten, wovon jede in vier Blockveranstaltungen aus jeweils 26 Fortbildungseinheiten gegliedert ist. An zwei Terminen wird auch Carola Thüringer, die in der BetaGenese Klinik unter anderem als Diplom-Musiktherapeutin, Hypno- und Traumatherapeutin tätig ist, mitwirken. Diese Seminare werden zudem in den Räumen der BetaGenese Klinik abgehalten.
Musiktherapie im onkologischen Kontext
Musik ist ein Medium des Ausdrucks. Sie ist individuell, persönlich und kommt auch ohne Worte aus. Sie ermöglicht dem Individuum auf spielerische Art und Weise den Zugang zu sich selbst. Hierbei können unterbewusste Probleme genauso zutage gefördert werden wie persönliche Stärken und positive Gefühle.
Im psychoonkologischen Kontext hilft die musiktherapeutische Einheit den Kursteilnehmern dabei, Kraft- und Energieressourcen zu entdecken und nutzen zu lernen. „Denn Musik ist Selbsterfahrung. Meine Fortbildungseinheit ist zur individuellen Stärkung und persönlichen Selbsterfahrung der Therapeuten und Mediziner gedacht. Hierbei kombiniere ich Musik beispielsweise mit einer Form der Ego-State-Therapie. Musik macht Emotionen erfahrbar und ermöglicht den Teilnehmern den Zugang zu ihren unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen. Auch hier schlummern Ressourcen, die sie zur optimalen Behandlung von Krebspatienten brauchen und auch nutzen können: Mut und Empathie für den sensiblen Umgang mit individuellen Schicksalen. Und auch Neugier, die im medizinischen Kontext für das umfangreiche Interesse am Patienten und seinen Probleme und Sorgen steht,“ erklärt Carola Thüringer einen ihrer Ansätze, den sie im psychoonkologischen Seminar erarbeiten möchte.
Wir sind gespannt, wie die Unterrichtseinheit in der BetaGenese Klinik ablaufen wird und wünschen unserer Therapeutin viel Erfolg.