Depressionen ernst nehmen – Aufruf anlässlich des Todestages von Robert Enke

Anlässlich des sechsten Todestages des Fußballprofis Robert Enke, der sich am10. November 2009 nach einer langjährigen Depressionserkrankung das Leben genommen hatte, ist seine Witwe in dieser Woche mit einem Appell an die Öffentlichkeit getreten.

Auf dem Blog der Robert-Enke-Stiftung (http://blog.robert-enke-stiftung.de/?p=501) ruft Teresa Enke zu einem offenen und natürlichen Umgang mit der Krankheit Depression auf. Sie schreibt: „Wie der Krebs ist die Depression eine Krankheit, die jeden treffen kann; wie bei Leukämie, Brust- oder Prostatakrebs kann der Betroffene nichts dafür, unter Depressionen zu leiden.“

Und weiter: „Im Sinne eines natürlicheren Umgangs mit Depressionen möchte ich deshalb mit zwei Missverständnissen aufräumen: …. „Es ist gut möglich, dass Robert auch als Sportjournalist oder Versicherungsvertreter unter Depressionen gelitten hätte. Er hatte offensichtlich eine Veranlagung für die Krankheit. Richtig ist, dass Robert unter dem Gefühl litt, als Profifußballer seine Krankheit geheim halten zu müssen, was seine Behandlung erschwerte. Deshalb ist es wichtig, dass der Profifußball versteht, dass Depressionen unter Fußballern genauso vorkommen wie Kreuzbandrisse.“

Depressionen zählen zu den am häufigsten auftretenden psychischen Störungen. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe (http://www.deutsche-depressionshilfe.de/) gibt an, dass vermutlich jährlich 4,9 Millionen Menschen allein in Deutschland daran erkranken, jedoch nur ein Teil der Betroffenen ausreichende ärztliche Hilfe in Anspruch nimmt. Das hat schwerwiegende Folgen: Depression ist nicht nur eine der häufigsten psychischen Störungen, sie wird in ihren Folgen auch dramatisch unterschätzt.

Als psychosomatische und psychiatrische Klinik können wir den Aufruf von Teresa Enke daher nur unterstützen und allen Betroffenen und Angehörigen raten, mit der Krankheit offen umzugehen und sich rasch professionelle Hilfe zu suchen. Geeignete Ansprechpartner sind unter anderem neben dem Hausarzt, niedergelassenen Psychiatern und Psychologen auch alle psychosomatischen und psychiatrischen Kliniken.

Weitere sinnvolle Informationen zum Krankheitsbild Depression sind hier zu finden:

Robert-Koch-Institut www.rki.de

Deutsche Depressionshilfe www.deutsche-depressionshilfe.de/

Bündnis Depression www.buendnis-depression.de/