Biofeedback

Selbstregulation als Schlüssel

Jahrelang bestimmten pulsierende Kopfschmerzen das Leben von Rebecca Ries. Die 29-Jährige durchlebte unzählige Tage, an denen selbst das kleinste Licht zu einer Qual wurde und kein Medikament wirklich Linderung brachte. Trotz wiederholter Arztbesuche und einer Vielzahl an Therapien blieb die Migräne ein unerbittlicher Begleiter. Erst durch den Einsatz von Biofeedback, einer Methode, die es ihr ermöglichte, die Kontrolle über ihre körperlichen Prozesse zurückzugewinnen, fand sie schließlich die ersehnte Freiheit von den quälenden Schmerzen. Heute, fast symptomfrei, blickt sie auf einen Weg zurück, der ihr nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch ein Stück Lebensqualität zurückgegeben hat. Biofeedback, eine oft unterschätzte Therapieform, erwies sich für Rebecca Ries als entscheidender Wendepunkt.

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Gedanken als Heilmethode:So wirkt Biofeedback auf den Körper

Schon der Gedanke an kaltes Wasser auf der Haut kann eine körperliche Reaktion auslösen: Die Blutgefäße ziehen sich zusammen, ähnlich wie bei direktem Kontakt mit kaltem Wasser. Dieser Effekt wird im Biofeedback genutzt.

Biofeedback ermöglicht es, unwillkürliche Körperfunktionen wie Herzschlag, Hauttemperatur, Schweißproduktion, Atmung oder Muskelaktivität bewusst zu steuern. Diese Methode wird unter anderem bei der Behandlung von Spannungskopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen oder chronischen Muskelverspannungen angewendet.

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Körperbewusstsein stärken: Biofeedback bei Migräne

Es handelt sich hier um ein Verfahren, das körperliche Signale objektiv misst, verstärkt und dem Patienten, der Patientin rückmeldet. Bei der Vorbeugung von Migräneanfällen ist eine Therapie, die mit dieser Technik arbeitet, ebenso wirksam wie medikamentöse Behandlungen. Aus diesem Grund wurde das Verfahren als Behandlungsoption in die entsprechenden Leitlinien aufgenommen.

Obwohl die Ursachen von Kopfschmerzen noch nicht vollständig verstanden sind, ist bekannt, dass sich bei vielen Betroffenen die Arterie an der Schläfe kurz vor einer Migräneattacke zunächst verengt und dann plötzlich wieder weitet. Bei der Behandlung mit dieser Methode wird der Blutfluss in der Arterie mittels eines Sensors gemessen und die Ergebnisse grafisch auf einem Monitor dargestellt. Das Sichtbarmachen der körperlichen Vorgänge bildet den ersten Schritt der Therapie, basierend auf der Annahme, dass das, was wahrnehmbar ist, auch veränderbar ist.

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Im zweiten Schritt versucht der Patient, die Patientin, die Weite der Gefäße durch Vorstellungskraft zu beeinflussen, wobei das Bild auf dem Monitor Rückmeldung darüber gibt, ob dies gelingt. Da es keine universelle Strategie gibt, die für alle Patienten:innen funktioniert, muss individuell ausprobiert werden, was am besten wirkt. „Bei Migräne ist die Erweiterung der Blutgefäße im Kopf – die sogenannte Vasodilatation – ein Auslöser für die Schmerzen, die häufig im Zusammenhang mit körperlicher Anspannung auftritt“, erklärt Britta Wiemann, freiberufliche Biofeedback-Therapeutin in der BetaGenese. „Mithilfe von Biofeedback können Patienten:innen gezielt erlernen, dieser Gefäßerweiterung durch nicht- medikamentöse Methoden entgegenzuwirken – ähnlich wie es herkömmliche Medikamente, die sogenannten Triptane, auf chemischem Weg tun.“

Für den Erfolg der Behandlung ist die Motivation der Patienten:innen entscheidend, da aktive Mitarbeit erforderlich ist.

Eine Auswertung von mehr als 50 Studien zur Wirksamkeit dieser Methode bei Migräne zeigte, dass die Dauer und Häufigkeit der Anfälle dadurch reduziert werden konnten.

Migräne lindern: Biofeedback als Weg zu mehr Entspannung

  • Muskelentspannung: Biofeedback kann helfen, die Anspannung in den Kopf- und Nackenmuskeln zu reduzieren, die oft mit Migräne in Verbindung stehen. Durch gezieltes Training lernt man, diese Muskeln bewusst zu entspannen, was Migräneanfälle reduzieren kann.
  • Regulierung der Atmung: Mithilfe von Biofeedback wird die Atemfrequenz überwacht. Eine kontrollierte, tiefe Atmung kann den Sauerstoffgehalt im Gehirn verbessern und dadurch Migräneanfälle mildern.
  • Temperaturregulierung: Biofeedback-Training kann dazu verwendet werden, die periphere Durchblutung zu erhöhen, indem man die Temperatur in den Händen steigert. Dies kann die Symptome einer Migräne lindern, da die Durchblutung des Gehirns verbessert wird.
  • Herzfrequenzvariabilität (HRV): Biofeedback kann die HRV erhöhen, was mit einer besseren Stressbewältigung und einer Verringerung von Migräneanfällen verbunden ist. Ein höheres Maß an HRV steht für ein gesundes autonomes Nervensystem.
  • Stressmanagement: Biofeedback kann dazu beitragen, Stress als Auslöser für Migräne zu erkennen und zu reduzieren. Durch die Überwachung von physiologischen Parametern wie Herzfrequenz und Muskelspannung kann man lernen, besser mit Stress umzugehen.

Migräne im Griff: Weniger Schmerzen, weniger Medikamente

Durch regelmäßiges Biofeedback-Training kann die Häufigkeit von Migräneanfällen deutlich reduziert werden. Patienten:innen lernen, Frühwarnzeichen zu erkennen und gegenzusteuern.

  • Schmerzlinderung während eines Anfalls: Biofeedback kann auch während eines Migräneanfalls angewendet werden, um die Intensität der Schmerzen zu lindern. Dies geschieht durch die sofortige Anwendung von Entspannungstechniken.
  • Reduzierung des Medikamentenverbrauchs: Personen, die Biofeedback nutzen, können oft ihren Bedarf an Schmerzmedikamenten verringern, da sie alternative Methoden zur Schmerzlinderung einsetzen können.
  • Verbesserung des Schlafs: Biofeedback kann helfen, Schlafstörungen zu bekämpfen, die oft Migräne auslösen oder verschlimmern. Eine bessere Schlafqualität kann dazu führen, dass Migräneanfälle seltener auftreten.
  • Besseres Körperbewusstsein: Biofeedback fördert ein besseres Verständnis des eigenen Körpers und der Reaktionen auf Stress und Dieses gesteigerte Bewusstsein kann langfristig helfen, Migräneanfälle zu vermeiden.

 

Den Körper mittels Biofeedback in Echtzeit verstehen.

Sensoren können an verschiedenen Körperbereichen angebracht werden, um spezifische Aktivitäten und Veränderungen zu messen. Zu den Körperfunktionen, die durch Biofeedback erfasst werden können, zählen die Aktivität einzelner Muskelpartien, die Rate und Regelmäßigkeit des Herzschlags, der Blutdruck, die Aktivität der Schweißdrüsen sowie die Haut- und Körpertemperatur. Außerdem können elektrophysiologische Prozesse im Gehirn (Neurofeedback), die Durchblutung im Körper, der Durchmesser von Blutgefäßen sowie Atemfunktionen und die Funktionalität der Lunge überwacht werden.

Weitere Anwendungsbereiche

Wann und bei welchen Symptomen wird Biofeedback noch eingesetzt?

Biofeedback wird zur Behandlung einer Vielzahl von psychosomatischen und körperlichen Beschwerden eingesetzt. Durch die mittels Sensoren gewonnenen Rückmeldungen über verschiedene Körperfunktionen sollen Patienten:innen befähigt werden, gezielt Einfluss auf betroffene Körperregionen zu nehmen und somit Symptome zu lindern.

  • Biofeedback hat sich als wirksame Behandlungsmethode bei primären Kopfschmerzen, insbesondere Spannungskopfschmerzen und Migräne, erwiesen. Es kann sowohl die Schmerzintensität als auch die Häufigkeit von Migräneanfällen reduzieren und die Selbstwirksamkeit der Patienten:innen steigern.
  • Bei chronischen Schmerzerkrankungen kann Biofeedback helfen, den Kreislauf von Verspannungen und wiederkehrenden Schmerzen zu
  • Patienten:innen mit Angststörungen profitieren von Biofeedback, indem sie lernen, ihre Körpersignale besser zu verstehen und zu kontrollieren, was zur Reduktion von Panikattacken beitragen kann.
  • Bei der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) wird Biofeedback als ergänzende Therapiemethode eingesetzt.
  • Auch Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung (ADHS) können durch Biofeedback ihre Gehirnaktivität besser steuern, um ihre Aufmerksamkeit zu erhöhen und ablenkende Gedanken zu verringern.
  • Biofeedback kommt häufig bei Patienten:innen mit proktologischen Erkrankungen wie Inkontinenz oder Verstopfung zum Einsatz.
  • Bei somatoformen Störungen, die sich durch körperliche Symptome wie Muskelverspannungen oder Schmerzen äußern, unterstützt Biofeedback die gezielte Entspannung von Körper und Psyche.
  • Personen mit Atembeschwerden wie Asthma können ebenfalls von Biofeedback profitieren, da es als Therapieansatz zur Verbesserung der Atemfunktion eingesetzt wird.
  • Auch bei Einschränkungen der sexuellen Erregung, wie erektiler Dysfunktion, findet Biofeedback Anwendung.
  • Biofeedback wird zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt, um den Betroffenen zu einem erholsameren Schlaf zu verhelfen.
  • Bei der Behandlung von Depressionen hat sich Biofeedback als hilfreiche Methode etabliert.
  • Chronischer Stress und Burnout sind weitere Bereiche, in denen Biofeedback eingesetzt wird, um den Betroffenen zu helfen, schädlichen Stress abzubauen und somit ihre psychische Gesundheit zu fördern.

So gelingt der Weg zu innerer Balance

Für eine erfolgreiche Biofeedback-Therapie ist es entscheidend, dass die Patienten:innen lernen, ihre Körpersignale richtig zu interpretieren, da viele psychische Störungen auf Fehlinterpretationen dieser Signale beruhen. Die Therapeuten:innen, die die Behandlung durchführen, müssen nicht nur von der Wirksamkeit der Biofeedback-Therapie überzeugt sein, sondern auch über das nötige Fachwissen verfügen, um diese korrekt anzuwenden. Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Therapeut:in und Patient:in ist ebenfalls entscheidend für den Erfolg der Therapie. Der Therapeut, die Therapeutin unterstützt Patienten:innen bei der Bedienung der Geräte und hilft, die gewünschten Veränderungen zu erreichen. Zudem erhalten die Patienten:innen präzise Rückmeldungen über die Fortschritte, die er im Lernprozess macht. Ein wichtiger Aspekt der Therapie ist, dass die Patienten:innen lernen, Prozesse zu kontrollieren, die sie zuvor als unkontrollierbar empfanden. Dabei ist es wichtig, dass die Behandlung in einer angstfreien und entspannten Atmosphäre stattfindet, da Patienten:innen anfangs möglicherweise Zweifel an der Wirksamkeit von Biofeedback hegen. Offenheit gegenüber dem Lernprozess ist ebenfalls eine Grundvoraussetzung.

Biofeedback: Ihre Gesundheit im Fokus

In der BetaGenese Klinik setzen wir auf innovative Ansätze, um Ihre psychosomatische Gesundheit ganzheitlich zu fördern. Biofeedback ist eine dieser modernen Methoden, die wir gezielt einsetzen, um Sie dabei zu unterstützen, die Signale Ihres Körpers besser zu verstehen und aktiv Einfluss auf Ihr Wohlbefinden zu nehmen.

Biofeedback ist weit mehr als eine Technik zur Entspannung. Es ist ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren, das Ihnen hilft, unbewusste körperliche Prozesse sichtbar zu machen. Mit präzisen Messungen von Parametern wie Herzfrequenz, Muskelspannung oder Atemmuster erhalten Sie in Echtzeit Rückmeldungen über die physiologischen Abläufe in Ihrem Körper. Diese bewusste Wahrnehmung ermöglicht es Ihnen, gezielt Strategien zur Regulation dieser Prozesse zu entwickeln.

Bei uns steht Ihre individuelle Betreuung im Vordergrund. Unsere erfahrenen Therapeuten:innen begleiten Sie professionell durch den Biofeedback-Prozess und unterstützen Sie dabei, die erlernten Fähigkeiten in Ihren Alltag zu integrieren. Ob zur Stressbewältigung, Schmerzreduktion oder zur Förderung der emotionalen Balance – Biofeedback ist ein effektives Werkzeug, das Ihnen hilft, mehr Einfluss auf Ihre Gesundheit zu gewinnen.

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Ihre Vorteile in der BetaGenese Klinik: Privatklinik für interdisziplinäre Psychosomatik und Psychiatrie

➤ Medizinische Rundum-Versorgung unter einem Dach
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➤ Ganzheitliche psychosomatische Behandlung in Kooperation mit der Beta Klinik
➤ Multimodales Behandlungskonzept, das untersch. Therapieansätze vereint
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